25. Oktober 2016
Bootshausbrand auf Norderney beschäftigt auch Juister Feuerwehr
Auch innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Juist war der Bootshausbrand auf Norderney natürlich Thema. An dem Tag des Großbrandes war Kommandositzung, und anschließend fanden die Führungskräfte Gelegenheit, über den zu dem Zeitpunkt noch laufenden Einsatz auf der Nachbarinsel zu sprechen. Wobei im Mittelpunkt natürlich die Situation auf Juist stand. Hier gestaltet sich die Sache gänzlich anders als auf Norderney. Zwar steht das Bootshaus ziemlich isoliert auf dem Zwischendeichgelände, so dass die Gefahr, dass ein Feuer auf andere Objekte übergreift, theoretisch nicht gegeben ist, aber das ist auch schon der einzige Vorteil gegenüber Norderney.
„Die Hilfeleistung von zwanzig Feuerwehrleuten der Norder Wehr mit drei Fahrzeugen ist eine tolle Sache, hier allerdings kaum machbar“, so Gemeindebrandmeister Thomas Breeden, der übrigens seit seinem elften Lebensjahr auch SKJ-Mitglied ist. Hier müssten alle Fakten stimmen, d. h. es muss Hochwasser sein und zudem ein Schiff zur Verfügung stehen. Trotzdem wäre der Anreiseweg und die verstreichende Zeit länger als zu unserer Nachbarinsel. Auch den Einsatz des Norder „GW (Gerätewagens) Atemschutz“, der auf Drängen des früheren Norder Stadtbrandmeisters Karl Kettler angeschafft wurde, nannte Breeden einen immensen Vorteil. Immerhin wurde während des Einsatzes rund 100 Atemluft-Flaschen verbraucht, die vor Ort wieder gefüllt und gewartet werden konnten.
Bei einem angenommen Brand des Juister Bootshauses bereitet Breeden vor allem die Wasserversorgung Sorgen, denn ein offenes Gewässer zur zusätzlichen Entnahme gibt es in dem Bereich nicht, und bei Bränden dieser Größenordnung sind dem vom Wasserwerk gespeisten Leitungsnetz Grenzen gesetzt. Auf Norderney hatte man den entscheidenden Vorteil, dass hier der Seenotkreuzer „Bernhard Gruben“ mit seinen leistungsfähigen Feuerlöschpumpen zur Verfügung stand, und man hier große Mengen Wasser aus dem Hafen zusätzlich zum Brandobjekt fördern konnte. So war dort der Einsatz von sogenannten Feuerlöschmonitoren möglich, die sehr große Mengen Löschwasser bei einer großen Wurfweite in das Feuer befördern können. Das Kommando beschloss daher, in diesem Winter wieder eine größere Übung am Bootshaus durchzuführen mit dem Schwerpunkt der Wasserversorgung.
Die herbstliche Kontrolle durch beauftragte Mitglieder/Hallenwart, wo die eingelagerten Schiffe auf Treibstoffkanistern, Gasflaschen usw. untersucht werden, wird vonseiten der Feuerwehr begrüßt. Schon im eigenen Interesse sollten alle Bootseigner dafür sorgen, dass diese Stoffe auf nicht an Bord gelagert werden. Aber auch Sprayflaschen (kein Boot ohne WD 40) gehören dazu, und auf Norderney stellten auch auf den Schiffen befindliche Pyrotechnik (Seenotraketen usw.) eine zusätzliche Gefahr für die Rettungskräfte dar.
Als Fazit der Feuerwehr ist festzustellen, dass ein Brand des Juister Bootshauses ähnliche Auswirkungen und Folgen wie auf Norderney hätte. Daher bleibt nur zu wünschen, dass wir auf Juist so etwas nie erleben müssen.
TEXT: STEFAN ERDMANN
FOTO: NORDERNEYER MORGEN
Weitere Fotos und Videos vom Brand auf Norderney auf der Online-Ausgabe vom „Norderneyer Morgen“ unter www.nomo-online.de